Politik
Russische Regionen bleiben wichtige Partner für Österreich
Versöhnt sich Österreich mit Russland?

Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN -
“Bella gerant alii, tu felix Austria nube.“ - “Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate.“ Inmitten der Ukraine-Krise und den Spannungen mit Russland setzt Österreich anscheinend ein respektvolles Zeichen der Versöhnung Richtung Osten.
Bundesminister Rupprechter verkündete: “Russische Regionen bleiben wichtige Partner.“ Hintergrund dieser Aussage ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit der Region Voronesh. Speziell geht es darum, dass die russische Region Voronesh und Österreich im Agrarbereich und bei Umwelttechnologien stärker zusammenarbeiten möchten. Andrä Rupprechter und Andrej Vershinin, einem hochrangigen Vertreter der russischen Region Voronesh, haben sich letzte Woche getroffen und diese weitreichende Zusammenarbeit beschlossen.
Besonders soll durch den Ausbau der Beziehungen der Technologie- und Knowhow-Transfer intensiviert werden. “Für mich ist das persönliche Gespräch mit Vertreten der russischen Regionen ein wichtiger Schritt zum gegenseitigen Verständnis“, erklärt Rupprechter. Der Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung soll schon in den kommenden Monaten beginnen. Speziell Voronesh wird davon profitieren, denn siese Region ist eine aufstrebende Agrarregion.
Aber auch Österreich profitiert davon, vor allem sind es österreichische Zuchtrinder, welche eine sehr großes "Exportprodukt" darstellen, denn die Viehzucht hat in Voronesh ein hohes Entwicklungspotenzial. Bis zum Jahr 2008 wurden noch 6700 österreichische Zuchtrinder nach Russland exportiert, doch 2013 brach der Exporthandel zusammen. Der Grund waren strengere Veterinärauflagen russischen Regierung. Mit der "Exportinitiative.neu" des Bundesministeriums für Land und Forstwirtschaft (BMLFUW) soll der Zuchtrinderexport wieder in Schwung kommen.
Die Russische Föderation stoppte im August 2014 die Einfuhr von bestimmten Agrarerzeugnissen, Lebensmitteln und Rohstoffen aus der EU, USA, Kanada, Australien und Norwegen. Ein Jahr zuvor wurden agrarische Produkte im Wert von rund 237 Millionen Euro von Österreich nach Russland exportiert. Etwa 44 Prozent davon sind von Importsperren betroffen. Der Export von Zuchtrindern fällt zwar nicht unter das Embargo, dennoch scheint es ein richtiges Zeichen Richtung Russland zu sein.
Doch auch die EU scheint einzulenken. Nach dem Treffen der EU-Außenminister am 17. November, haben sie sich auf eine Doppelstrategie bezüglich der Ukraine-Krise. Zum einen soll es den Aussagen von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) neue Sanktionen gegen Separatisten in der Ostukraine geben und zum anderen möchten die EU-Außenminister die Gesprächsbasis mit Moskau wiederherstellen. Es soll laut Kurz “intensive Gespräche“ mit Russland geben. Diesbezüglich soll die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini “den Startschuss“ für die Gespräche geben, so Kurz.
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